Konzepte.

„Ein Konzept ist im Grunde der Bauplan für dein Projekt. Es legt die Marschrichtung fest, beschreibt Ziele und Inhalte deines Projektes. Für deine Organisation und die Mitarbeitenden des Projektes schafft es damit Klarheit über die Ziele und ihre Umsetzung im Projekt. Es sollte die Grundlage ihres Handelns sein.“

Quelle: https://foerdermittel-wissenswert.de/so-schreibst-du-ein-konzept/

Ich sah mal ein Video von einem echten LKW Schrauber – sehr cooler Typ in dieser Hinsicht, der einige Dinge in Videos festhielt und in einem davon von Konzepten sprach. Der Typ hatte, wie ich, einen Maggie Deutz, diverse Merc Vans und auch einen US Van. Auch letzteren als Reise FZ Umgebaut … auf so eine Art, die wir heute alle kennen. Das dürfte ca. 10 Jahre her sein.

Fakt ist, dass leider viele Menschen das Thema Konzept nicht verstanden haben. Für mich ist das wohl von Berufs wegen so klar auf der Hand, im engl. würde man auch sagen das Product muss eine Proposition haben. Hier steigen leider die meisten aus. Soweit meine Beobachtungen interessieren sich die meisten Menschen für das, was sie in der Werbung sehen, aka Insta, aka FB. In hübschen Bildern und (wenn es um Vanlife geht) mit Bikini Ollen, die sich auf dem Bett im Van räkeln, während der Blick verträumt in den Sonnenuntergang schweift …

Mir fallen spontan 2 Dinge dazu ein: Kundennutzen und Produkt

Kundennutzen

Der Kundennutzen ist der von einem Kunden mit dessen Kaufentscheidung tatsächlich wahrgenommene Nutzen. Es gilt: Ein Kunde entscheidet sich unter Wettbewerbsbedingungen immer für den Anbieter, der ihm den höchsten, von ihm tatsächlich wahrgenommenen Nutzen bietet.
 

Product

4 P Marketing = Product, Price, Proposition, Promotion

Und bei der Proposition fehlt es meist. Im Gegensatz zur Promotion!

Im Konkreten heißt das für mich: Mein Van ist aufgrund von Vanlife beträchtlich im Preis gestiegen, ein V8 aber aufgrund von Autolobby BS (= Bullshit) aber wenig erstrebenswert, weil Menschen denken: V8 = hohe Kosten. Das ist natürlich nonsens. Ich habe gerade einen YT Kanal kennen gelernt, auf dem ein deutsches Pärchen LandRover Discos kauft und repariert. O-Ton: „Der Ausbau des Ventildeckels (3l V6) kostet bei LR 10h Arbeit + Material. Also ca. 2500€“. Und dieser ist aus Plastik und gern undicht = falsch-Luft. Um nur 1 Bsp. von sparsamen Geländewagen zu nennen.

Die meisten Menschen kaufen das, was ihnen vertraut ist – was rein gar nicht bedeutet, dass es das beste Produkt für sie ist. So werden in Deutschland meist deutsche Autos gefahren, in Frankreich dagegen französische, in den USA meist amerikanische und in Japan ….

Das exakt gleiche gilt für das Ausbauen von Vans:

Und das ist schlecht. Sehr schlecht! Denn die Menschen auf YT, die die meisten Klicks haben, haben deshalb noch rein gar keine Ahnung von Automotive oder Materialkunde. Das endet mit interessanten Elektroinstallationen, dito Propangas und vor allem HOLZ. Nute/Fichte im Dach in Längsrichtung. Das bedeutet, wenn man schön mit dem FZ auf etwas auffährt oder ein Spacken von hinten drauf knallt, weil die Olle gerade mal wieder ihr bescheuertes Handy nicht aus der Hand lassen kann und zu spät bremst, dann spaltet sich das Holz da, von Du es angeschraubt hast und splittert nicely und marschiert nach vorn …

… oder Holzofen (#CO), der angespaxt ist. Der marschiert auch schön nach vorn…

Was sich also jede Käufer*in fragen sollte ist, WAS will ich damit machen? WOHIN will ich fahren, WIE LANGE, WIE VIELE, WELCHEN KOMFORT, Welche KLIMAZONE, WAS kann ich BEZAHLEN? Und vermutlich sind es noch ein paar Fragen mehr und vor allen sind diese Fragen noch OHNE GEWICHTUNG! Die PRIORITÄT dieser Fragen ist sehr wesentlich.

 

Die Antworten dafür sahen für mich wie folgt aus:

Chapter oneMagirus Deutz FA170 D11 + BW Dornier Shelter FM2

Jack_s THW Magirus

Hintergrund war einfach. Ich habe u.a. Geographie studiert und daher liegt der Gedanke nahe „ich schaue mir das mal an“. Geländewagen? Zu teuer. Transporter = kein Gelände. LKW = billig und viel Platz und wenn leichter gefahren, als gedacht = super stabil. Nachteil: 25l/100km. Spielt das eine Rolle? Nope, wenn es nach Afrika gehen soll, denn der Sprit hatte damals im Iran z.B. 22 Pfennig/l gekostet. Also die Alte Währung! Afrika etwa das doppelte. Gekauft, dann aber keine Zeit wegen Job.

Chapter two – Iveco 40.10

Iveco 40.10

Dann zwischen 2 Jobs Budget und Zeit da … aber der Deutz nicht fertig! Was machste dann? Genau: Zweit-LKW kaufen, den 40.10 mit 9.00er XLZ und minimal Ausbau. Geile Karre. 3 Wochen ausgebaut (Küche und so, Anmeldung, Bremse). Und dann ab nach Marokko und in die Sahara. In Südfrankreich stelle ich dann fest, dass das (O-Ton Verkäufer: „Perfekt restauriert“) (e) Auto ein abgerissenes Lenkgetriebe hatte. = Lenkung dreht – die Räder nicht und du fährst geradeaus. Uncool. Also provisorisch reparieren lassen und ab in die Sahara. Da stellte ich fest: Das Auto ist total scheisse: Viel zu lahm, viel zu laut etc. [diesen Satz werden Iveco Fans jetzt wohl, hassen]

Chapter three – Ford E350 4×4 V8 Van mit Hochdach

Sieben3, E350 4×4 7,3 lV8

Der E350 ist schon eine gaaanz andere Liga. Die Unhandlichkeit des Deutz war weg. Die Lautstärke des 40.10 war weg. Die Power ist da, der Komfort ist da (weicher im Fahrwerk, Automatik, el. Sitze/Fenster/ZV, Dusche 120 Liter H2O, Kühlbox, Gasgrill Festanschluss und Kocher). Der Ford Econoline ist der mit Abstand beste designte Van auf dem Markt. Product Design ist NICHT SUBJKTIV. Auch ein Econoline ist von Haus aus nicht perfekt aber ich habe den Truck soweit optimiert, dass es ein optimales Ergebnis erzeugt, aka Stauboxen unter dem Truck, Festbett, Drehsitz, massig Raum innen etc. Mehr geht nicht. Das letzte Kapitel hier war der Look außen, sprich Lack. Done.

 

Was kommt jetzt? 

Ich bin nicht der Typ, der im öffentlichen Dienst arbeitet, wie die Koryphäen z.B. im Straßenverkehrsamt in meiner Stadt. Aka „besser geht immer“. Wer schon mal ein Auto in der Pandemie an/abgemeldet hat, weiß sicher was ich meine. Wie kann ich also Sieben3 optimieren? Antwort: Gar nicht! Besser kann man einen Van nicht bauen.

 

Chapter four wird also die nächste Stufe sein und das kann nur eine Eigenbau Kabine sein. Das katapultiert das Chapter four, wie man ahnt, in eine ganz andere Sphäre in Sachen Schrauben. Ich habe mehrfach gehört „so einen wirst du nie wieder finden“. Das ist richtig und auch wieder nicht, denn ich habe den nicht „gefunden“, sondern gebaut.

Was mir vorschwebt – was aber der TÜV noch nicht weiß [und wenn der NEIN sagt, geht auch der Sieben3 nicht weg!] – ist ein Racetruck mit Wohnfunktion. =

  • 1000 kg weniger Gewicht
  • 50cm weniger Länge
  • 50% mehr Leistung
  • 50% mehr Drehmoment
  • optimierte Aerodynamic
  • alles integriert! Also keine bescheuerten Anbauteile (Markise, Lightbar, Träger etc.)
  • Dach zum Öffnen
  • Sandwich Kabine ab B-Säule und bis B-Säule Überrollbügel
  • ein Geländewagen Chassis
  • dazu ein 6 Zyl Turbo Diesel
  • dazu ein ZF Getriebe 6 Gang manual oder 8 Gang Wandler
  • Festbett ausklappbar für 2 Personen
  • 100l H2O und Diesel
  • Kochen mit Gas + Außengrill
  • Kühlbox ausziehbar nach außen
  • Moppetträger

Man ahnt, dass das wohl eher nicht von der Stange geht. Und tatsächlich werden Chassis und Motor nicht von gleichen Hersteller sein, Getriebe dito. Reifen bleiben gleich und gleich bleibt auch, dass ich kein Zeltstoffe Hubdach will.

Das ist dann auch der Grund warum ich Sieben3 verkaufen kann – weil mein neues Konzept [wenn der TÜV ja sagt], für mich das Optimum für meine zukünftigen Reisepläne ist.

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Niko
Niko
1. Juli 2023 17:34

Hallo, lese nun schon eine ganze Weile auf dieser schönen Männer – Seite :-)… … Den Daily hab immer sehr bewundert, um ehrlich zu sein bin ich komplett auf dem Auto hängengeblieben als ich das erste mal einen live sehen konnte – sieht einfach geil aus das Teil – so ist es nach 3 Jahren quasi Dauer-Suche auch ein Daily geworden, quasi kurz vor dem aufgeben… Hab das Ding aus der Nähe von Bozen importiert, war alles nicht ganz einfach und billig – aber super Basis da von der Feuerwehr und gerade mal 12000 km auf dem Tacho… Nun wartet… Weiterlesen »

Niko
Niko
Reply to  Jack
10. Oktober 2023 23:08

Yes,
da geb ich dir recht, ein mal Nonsens in Xl reicht völlig aus um Zeitweise ausreichend überfordert zu sein 🙂

Ja total… Fahrgefühl is schon sehr cool finde ich, wobei mir dein Beitrag übers Lenkgetriebe doch zeitweise in Erinnerung kommt und meinen Entspannungsmodus etwas eintrübt 🙂 müss ich noch abchecken… danke dafür!
bin nun auch länger nicht damit unterwegs gewesen aber dann letztens zum neuen Garagenplatz übersiedelt und siehe da, ich hatte es gar nicht mehr so geil in Erinnerung – das Cruiser Gefühl auf einer hügeligen einsamen Landstrasse…
Beste Grüße