Der eine Plan ruft immer auch Abhängigkeiten hervor, das hatte ich ja schon in meinem allerersten Artikel zu Sieben3 geschrieben. So auch hier. Also jetzt ran…

An dieser Stelle hinter dem Rahmen ist normaler Weise nichts. Bei mir sitzt / saß dahinter der Lufttank für die Luftfederung an der Hinterachse. Ab Werk war ein anderer Tank an der Stelle, für die deutsche Zulassung musste der natürlich CE zertifiziert sein.

Damit ich den Raum dort nutzen kann, muss der Tank erstmal woanders hin. Damit ich den an eine andere Stelle setzen kann, muss ich erstmal verstehen, wie die Luftanlage funktioniert. Denn es wäre ja blöd wenn anschließen das Ganze nicht mehr funktioniert! Da ja die Leitungen anders verlegt werden.

Ich hätte alles neu anlegen können, heute würde man der Einfachheit halber Steckverbindungen nehmen, anstatt Oliven. Aber da alles sehr gut funktioniert habe ich es so gelassen. 

Auch wieder so eine Sache, die neu verlegt werden muss: Der Druckwasserspeicher. Blöd.

Damit ich später noch weiß welche Kabel wo welche Kabel hin gehören habe ich zum blauen Kabel einfach einen blauen Ringkabelschuh markiert.

Fummelige Sache!

Sehr viel Raum! Ca. 120 cm x 30 cm. Wenn ich das Design nicht deutlich in den Vordergrund stellen würde, könnte das dann 120 x 45 x 30 cm sein! Das würde vertikal mit der Karosserie enden. An der Karosse müsste man noch etwas ändern, würde aber gehen.

In die andere Richtung. Rechts ist der Rest der original Airtank Halterung ab Quigley. Abgetrennt worden bei der deutschen Zulassung, um den CE Tank da an zu setzen.

Die Halterungen – 2 Stück – haben echt Kopfzerbrechen bereitet. 

  1. Ist der Tank sauschwer und den muss ich auf dem Rücken liegend nach oben halten und dabei gleichzeitig eine Position festlegen
  2. Die Position muss genügen Raum bieten
  3. nicht zu nah am Auspuff, wegen Hitze
  4. nicht zu nah an der Kardanwelle, wegen … logisch
  5. gleichzeig horizontal, damit aus der Entwässerungsöffnung auch Wasser austreten kann

nach diversen Versuchen habe ich mich kurzerhand entschlossen doch zu schweißen. Kann mir gar nicht vorstellen, wie man ein Auto aus/umbauen kann, ohne Schweißgerät…

Hier oben sind 2 x M8. Way to much aber ich hatte die noch rumliegen. Bei der Gelegenheit die Schweißungen oben – nicht von mir, wie man sehen kann, denn meine würden deutlich besser aussehen! – verschliffen und neu lackiert. Das wurde in Skandinavien gemacht, bevor ich das Auto erwarb.

Querträger musste dann leider etwas herhalten. Das Wachs runter zu bekommen…. war schon nicht einfach. Über Kopf schweißen mit der Kardanwelle im Weg, dann den tk Tank mit einer Hand hochhalten und mit der anderen schweißen und mit der dritten die Halterung an den Querträger halten. Alles gerade natürlich.

easy…

links geschweißt, rechts geschraubt.

Wie man sehen kann mein Ansatz 2022:

Alles schweißen, damit man nie gegenhalten muss. Sprich die beiden M8 sind an das L-Profil geschweißt, so dass man den einhängen kann und dann einfach nur díe Mutter drauf drehen muss. Wie auch schon am Unterfahrschutz

Zum Auspuff sind gut 10mm, zur Kardanwelle das doppele und auch wenn die Federung komplette ohne Luft ist, aus maximal ein gefedert!

Nachdem die Leitungen wieder alle korrekt saßen, lief auch wieder alles.

 

Dann konnte es mit den richtigen Sachen los gehen …

…schön viel Platz hier…

markieren…

…sieht gut aus…

…nur ein kleiner Schnitt …

…für das ganz Große…

Loch!!!

…damit habe ich ja schon Erfahrung. Das ging jetzt auch sehr zügig von statten.

Mein Lackierer von nebenan, kam am Morgen vorbei, sah mich die Karosserie aufschneiden und hielt mich wie immer für „bekloppt“ (was in seinem Jargon für: Geiler Typ steht. Der fährt nämlich auch keine normalen Autos). Als er sich am Nachmittag das Ergebnis angucken wollte, waren die Bleche oben schon drin! Die wohlgemerkt ja auch erstmal angefertigt werden müssen.

Hochkant Foto! Mal abchecken, ob der Plan aufgeht. Ob die Euro Kisten an der richtigen Stelle sitzen und ob das Design passt!

Hier begann fail #1: Ich wollte so eine Kiste schweißen, wie auf der linken Seite. Wie man sieht geht da das Handbremsseil lang. Das war klar aber ich dachte ich kann einfach die Bon mit L-Profilen hinten an den Rahmen setzen und eine Lücke für das Seil lassen…

Solch eine „Lücke“ wäre aber sehr aufwändig gewesen an zu fertigen und alle Teile müssten angepasst werden, mit nur der Rahmen der Box, sondern auch die Bleche etc., das Ganze schräg …

Neuer Plan: An die vorhandenen Bleche am Rahmen, von der Airtank Halterung. Das sind 4 mm. Daran kannste auch eine Treppen hängen. Also vorn noch anpassen… die sind aber nicht an den Ecken der geplanten Box…

Daher die Art der Bauweise, die wesentlich aufwändiger dadurch wurde. Dazu habe ich einige (nicht alle) Ecken 45 Grad angeschrägt, weil es stabiler ist nach dem Schweißen.

Rahmen für die Box anpunkten …

Die Form der Aussparung / Box war mir sehr wichtig. Ich wollte keine eckige Box, die aus der Karosserie herausschaut. Das sieht man tatsächlich nicht selten bei Ford Econoline Ambulances.

Form follows Function, wie man sieht. Die Halterung ist eben nicht die Ecke der Box. Aber ich habe es mir auch nicht so einfach gemacht und ein gerade L-Profil vor die Halterung geschweißt. Das wäre in 10 min gemacht gewesen! Aber dann verliere ich 3 mm in der Tiefe – da 30x30x3 mm Profile. Diese 3mm hätten tatsächlich den Unterschied gemacht, wie schräg ich die Box an die Karosserie anlegen kann. Siehe oben.

Ich wollte auch unbedingt die Kante der Klappe unter der Karosserie endend. Wegen Design und Wasser. Wie hinten auch.

Verschleifen…

Außerdem: Hier oben war der Druckspeicherbehälter für die Wasserversorgung. Den habe ich erst vor gut 1/2 Jahr hier montiert, die 2 M6 Nietmuttern. Dort ist jetzt kein Platz mehr. Also versetzten.

Bei der Gelegenheit: Der Tritt an der Fahrerseite war geklebt. Das hält ohne Probleme. Aber ich wollte den Winkel etwas flacher, was natürlich dann dazu führt, dass die Klebestelle abreißt, wenn man wie bekloppt an den 3mm Stahl nach untern biegt. 3 x Lochschweißen und oben komplett. Passen jetzt auch fette schuhe besser drauf und neu lackiert.

Neue Hohlraum Versiegelungs- Stopfen eingesetzt! Unten im Bild auch. Unten am Rahmen ist die rote Farbe wohlgemerkt kein Rost etwa, sondern eine Mischung aus Brantho 3in1 rotbraun und RAL 9005!

Hier an der Halterung ist das 3 mm L-Profil sogar doppelt, konstruktionsbedingt.

Alles lackiert, die neuen Bleche IN der Karosse, der Box Rahmen und der Fahrzeugrahmen hinter dem alten Lufttank.

Hier alles am Fahrzeug. Ab hier war noch viel Arbeit!

Bei diesen beiden Fotos bekommt man eine Vorstellung, wie geil sich das integrieren wird!

Die Scharniere an zu setzen war auch eine lange Aktion! Ist doch ganz einfach könnte man meinen… ist es nicht. Unten ist ein T-Profil für max. Steifigkeit vertikal. Ich kann es also nicht darunter legen, vertikal anlegen. Nach innen geht auch nicht, weil die Klappe von vorn kommend abdichten soll. Also muss sie plan anliegen, ringsum.

Ich habe unter die Scharniere Bleche geschweißt die dann plan mit der Kante nach vorn laufen. Da sind die Scharniere angeschweißt; Edelstahl, btw. und MAG geschweißt. Der Scharnierbolzen sitzt genau unterhalb der Kante, so dass die Klappe dann dichtet. Die Scharniere sind dann aber zu lang nach unten und mussten also folglich auch noch abgetrennt werden. Nichts, was ein Schweißgerät nicht richten könnte.

Das Ausrichten der Southco C2 Kompressionsverschlüsse war, wieder, sehr fummelig. Liegt man dabei falsch, kann man die Klappe neu kaufen! Nicht einfach. Klappte aber auf Anhieb perfekt.

An die Ecken bin ich noch mal mit der Fräse ran: Die wollte einfach perfekt, dann ist das Dichten nur noch Formsache. So siht es aus, wenn die Klappe nicht auf Druck ist.

…So, wenn sie auf Druck sitzt.

Und daher musste hier noch gefräst werden.

Auf der anderen Seite war es ähnlich. Anschließen natürlich wieder lackieren.

Perfektion ist ein Scheiß dagegen.

Seilzüge als Aufsteller. Sehr fummelig und wenn nicht Spezialwerkzeug hat … geht das gar nicht. 

Diese 2 Euro Boxen passen rein. Die sind 40 x 30 x 25 (?). Das war auch der Plan. Vorn ist noch Platz für die OnBoard Air Geschichte und den Button, um die Luftfederung herunter zu lassen. Sprich vorn sind noch knapp 20 cm, die Klappe ist 100 cm breit, minus 2 x 3mm.

Hier steht die Klappe leicht offen, wohlgemerkt. Denn dahinter muss Brantho 3in1 noch aushärten…

… so far.

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich jemand frage sollte:

Um etwas zu schweißen, muss der Lack ab. Sonst verbrennt der und zweitens bekommt man keine vernünftige Verbindung beim Schweißen hin. Daher ist der Lack rundum, bis auf das Blech herunter geschliffen. Und da es dieser Tage angefangen hat zu regnen, fing es direkt an zu rosten, wo noch nicht lackiert wurde. Da außen aber natürlich anders lackiert wird, als am Chassis. Ist dort nur Owatrol über dem bloßen Blech. Das bleibt aber natürlich nicht.

Nach dem Lackieren:

…und danach:

Den Druckluftverteiler habe ich in die Box gesetzt. Das hat natürlich durchaus auch sicherheitstechnische Vorteile. Links der Button, dient zum Ablassen der Luft in der Hinterachse, zB für Garagen oder so. Habe ich nie gebraucht. Links die Wand ist aus HDPE 5mm.

Die Seile sind so stark, dass die problemlos auch die gefüllten Euro Boxen (40 x 30 x 25 cm) halten können! Wie man sieht werden die auch gebraucht – kein bling bling.

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