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Equipment- what worked good, what not!

Es geht ja nichts über den richtigen Spruch an der richtigen Stelle. Unter den top ten ist sicherlich der „nachher ist man immer schlauer“ und weil das so ist und es immer noch Leute gibt die täglich meine Seite besuchen, möchte ich ein paar gute Ideen sharen [neudeutsch für mitteilen].

Ich werde in der Sektion auf das Equipment eingehen, welches ich mit auf den Trip genommen habe aber vor allem soll es darum gehen, was beim Iveco 40.10 4×4 gut funktioniert hat. Ich bin  so ein Typ, der fast nichts anschafft ohne das optimale Produkt aus zu wählen. Die Kriterien sind so unterschiedlich wie man sich nur vorstellen kann, es hängt immer davon um welches Teil es geht.

Iveco Daily 40.10 4×4 Poser Fotos

Der Titel sagt schon alles. Ich habe 2,500 Photos aufgenommen und irgendwann ist System overload. Nicht gaaanz leicht dabei den Überblick zu behalten. Da mich immer wieder Leute nach Fotos fragen und diese manchmal nicht in eine andere Kategorie passen aber trotzdem irgendwie cool sind habe ich diesen dezenten Titel gewählt.

 

Iveco Daily 40.10 4×4 – der Neue

Iveco Daily 40.10 4×4 – der Neue

Hmm, der Magirus mit dem Deutz FL413 ist natürlich der Hammer: Luftgekühlt, unglaublicher Sound, sattes Drehmoment von über 500NM und rund 180PS sind bei weniger als 7,5t schon guter Schub 🙂 ! Nicht zu vergessen, wie irre die Deutz Motoren hochdrehen, trotz 8,6l und Einzelhubräumen von ca. 1,5l! Man vergleiche eine relativ alte Konstruktion à la Mercedes OM 617 (3liter Diesel, 5 Zylinder ca. 90PS) aus den 70ern mit lächerlich kleinem 0,5l Einzelhubraum.

Nun, der Magirus war nicht direkt abreise bereit und ich hatte nur ca. 3 Wochen bis Abreise- inklusive Ausbau zum WoMo, Zulassung etc.

Für mich und für meinen Zweck in die Sahara zu fahren, gab es einige Dinge im Lastenheft, die Pflicht waren und sind. Da fällt fast die komplette Geländewagenriege raus.

  • Leiterrahmen ist ein Muss aus Stabilitätsgründen
  • übersichtliche Technik und dazu gehört zwangsweise auch, dass Elektronisches Maschinenmanagement möglichst nicht vorhanden ist! Weltweite Versorgungsmöglichkeit mit Ersatzteilen
  • Männerbereifung! J Schon allein aus optischen Gründen- das gebe ich zu. Wheels make or brake a car! Aber es ist auch schlicht so, dass man ausrechnen kann wie hoch der Bodendruck ist, bis man im Sand stecken bleibt. Der Durchmesser ist ein wesentlicher Faktor und im Sand zusätzlich auch noch Breite/Luftdruck (was natürlich eh voneinander abhängig ist)
  • Um voran zu kommen, das weiss auch der untalentierteste tdi Fahrer, brauche ich Drehmoment. Allerdings nicht nur an der Kurbelwelle, sondern vor allem an der Achse! Sprich die Übersetzung muss max gering sein im Gelände. Also ein Transfer Case mit Untersetzung. Et Violá.
  • Zuletzt nutzt natürlich ein Allrad rein gar nichts wenn die Ränder nicht greifen, weil sie in der Luft sind. Klingt trivial, ist aber so. Eine Verschränkung ist das eine aber die  (mechanische) Sperre an der Hinterachse natürlich die perfekte Ergänzung.

 

image

Warum nun dieser, wenn in Köln noch der große steht? Warum ein kleines 2,5 turbo Diesel Nähmaschienen Motörchen gegen einen echten 8,6Liter Männer Motor tauschen?

Klar! Weil ich´s kann. 🙂

Der Fall war klar ich brauche wieder ein drittes Auto und ich will mal eben schnell weg. Mal eben geht nicht mit dem Maggie, weil der TÜV braucht und einige Sachen zu machen sind und schnell geht auch nicht, weil man mit 7,5t eigentlich nicht schneller als 80km/h fahren kann/darf (Womo ist was anderes aber da sind wir wieder bei schnell).

Da kam der Iveco gerade recht. Technisch nichts (naja) zu machen und Ausbau kann ich eben selber schnell …
Daily deshalb, weil ich voll auf Kastenwagen stehe und auf Frontlenker und es sollte wieder ein allrad- LKW sein. Frontlenker ist er nicht ganz aber der Innenraum ist super nutzbar.
Allrad- klar und mit Untersetzung.

Im Gegensatz zu einem Bremach (die einzige mögliche Alternative, Orkas und andere Exoten lasse ich aus, diese sind schon exotisch genug) ist der Iveco aber praktikabel 2m breit. Die 1,75m der Bremachs sind nur für italiensche Strassen sinnvoll oder wenn es auf Pisten gehen soll in denen die Vegetation Grenzen setzt, da hat man mit landrover/Bremach Vorteile sonst nie!
Ein Bett geht beim Iveco auch quer mit 1,8m Länge, die Innenraumbreite der (alten) Bremachs ist unpraktisch und Platzverschwendung.

So hat der Neue auch schon den passenden sandfarbenen Lack und vor allem männer Bereifung (ist natürlich auch immer relativ aber beim Daily geht mehr als 9er nicht. Entspricht 9″ auf 100% Höhe, das sind ca. 95cm hoch aber relativ schmal mit ca. 28cm) Natürlich Michelin XZL, der wohl beste Offraoadreifen, der gebaut wurde. Und natürlich hört man dass auch ab 50-60 km/h. das ganze auf Sprengring und mit Schlauch- also optimal für die Zielregion. Für den Frankfurt Raum oder auch das Rheinland eher etwas über „normal 0“.

M´Hamid

Wasser Marsch

Klingt ja eigentlich nach einem klassischen Feuerwehrmann Spruch. Auch wenn das Auto von unten rot ist und ich heute an der „La grande Traverse“ zwischen Carnon und la grande Motte von einem Franzosen mit langen weißen Haaren, ca. Mitte 50 und offensichtlich auch gern in Marokko unterwegs, gefragt worden bin ob es von der Feuerwehr stammt, nein es ist nur Lack und das Wasser soll draußen bleiben.

Klingt trivial, ist es aber nicht, schon gar nicht bei einem italienischen Auto. So kam/kommt an der einen oder anderen Stelle Wasser rein wo es das nicht soll- spielt allerdings für die nächsten 4 Wochen sicher eine sehr untergeordnete Rolle!

Was mir allerdings direkt in Deutschland schon aufgefallen ist, dass die Kotflügel, die nun gekürzt sind, weil ja auch die Einstiege nicht mehr vorhanden sind, leider ohne Ablauf bis dato auskommen mussten! Habe ich keinerlei Erklärung für, wäre eine 1A Sollbruchstellen in 2 Jahren geworden, denn bei jedem Regen läuft über Löcher AUF den Kotflügeln (wohlgemerkt original, soweit ich das beurteilen kann und völliger Schwachsinn) Wasser In diese hinein. Nun läuft es auch wieder raus, hat mich den 4 mm und den 4,5 mm Stahlbohrer gekostet. Aber fair well – sie haben ein tolles Werk vollbracht und die Kotflügel werden es ihnen danken. Sie taten es spontan und vergossen quasi Tränen als das Regenwasser endlich seinen Weg aus den Kotflügeln fand.

Die Überführung- Iveco 40.10 4×4

Der Titel hört sich schon geil an und die ca. 48h waren dann auch entsprechend! Zum ersten Mal wirklich mit einem Iveco 40.10 unterwegs, der dann als Plus zur allgemeinen LKW Schwammigkeit auch noch fette 9er / 255/100-16 auf 16“ hat [edit: Der Horst von Vorbesitzer hatte 2,2 und 1,9 bar in den Reifen, das hatte ich aber erst Tage später geprüft]. Das war also ein Gefühl, die ersten Kilometer über Landstraße, dass nicht langweilig war.

Allerdings bin ich mittlerweile, was das Fahrwerk angeht der Meinung, dass es grundsätzlich sehr gute Anleihen hat für einen LKW der 4,5 t Klasse. Die Einzelradaufhängung an Drehstäben ist eine gute Konstruktion, die zwar im Gelände keine konstant Bodenfreiheit garantiert aber auf der Strasse deutlich besser funktioniert. Nun nach ca. 3tkm bin ich der Meinung, dass das Fahrwerk allerdings deutlich zu hart ist und zwar sowohl vorn wie hinten. Der Iveco ist zwar mit etwa 3-3,3t sehr leicht und hat noch viel Zuladung aber die Vorspannung der Drehstäbe werde ich mir sicher noch mal anschauen und auch die Anzahl der Blattfedern muss nicht für immer die gleiche sein/bleiben. In diesem Wagen werden sicher keine 4t mehr transportiert.

Aber back to topic und auch insgesamt deutlich gekürzt verlief die Überführung so, dass kürz vor Würzburg, nach ca. 200km, der hintere Tank leer war. Fälschlicher Weise war ich der Meinung der manuelle Umschalter für die beiden Tanksysteme stünde auf vorn. Also ADAC um 0.20h gerufen:

ADAC

 

Nachtgetankt:

nachtanken klein

 

Und dann, nachdem nix ging die Karre zu Iveco in Würzburg gebracht- btw 5.30h(!) und am nächsten Morgen:

Iveco Würzburg

 

… denn finally ist ausserdem noch das einzige elektrische Ding im Motor- oder am- einem Defekt unterlegen. Das elektromagnetische Abschaltventil, et voilà:

Abschaltventil

 

Die Funktion desselben ist simple wie interessant. Ich bin ja eher bekennender Otto Fan, nicht Rehhagel, aber bei einem Selbstzünder oder auch Diesel läuft der Motor ja, wie der Name schon suggeriert von selbst. Ergo bedarf es Gewalt um diesen ab zu schalten, die Sprit-zufuhr wird gekappt und die Rüttelkiste ist dann aus. Ein kleiner elektrischer Impuls sagt dem hübschen zylindrischen Ventil es möge schließen. Dumm nur wenn das Ding so doof ist, dass es „an“ und „aus“ nicht mehr versteht. Im konkreten scheint sich der Zapfen verklemmt zu haben. Deutet auch auf eine Fehlkonstruktion hin, denn das neue hat einen 8 eckigen Zylinder, der sich nicht so schnell verkantet und auf Schwebstoffe im Sprit weniger sensibel ist.

Die hilfsbereiten Herren von Iveco haben mir erstens den Hinweis und zweitens das wirklich unerlässliche Spezialwerkzeug um hinten unter die Einspritzpumpe zu kommen und an diese auch nur, wenn man zuvor die Spritleitung umlegt, im wörtlichen Sinne allerdings. Das trifft auf die Erfinder in Italien allerdings nicht zu, dachte ich mir in diesem Moment.

Hier noch mal größer- und jeder wird erkennen: „Du kummst hier nit ran“

 

EP_2              EP

Danach noch die Einspritzleitungen entlüftet und die Kiste schrie mich wieder an…