Neue Schuhe für Sieben3:
Klar auf den serienmäßigen 245/75-16 kann man einen bis zu 4,3 Tonnen schweren Truck nicht fahren. Man DARF natürlich. ICH will aber nicht!
…und weil ich mit der Kiste ja auch in den großen Sandkasten will – und ggf. beim nächsten Abenteuer Allrad (Treffen) wieder Regen am Start ist, benötige ich mehr Bodendruck!
Es gibt eine Reihe an Reifengrößen, die gut auf einen Ford E350 (Econoline, mir schmeckt der Zusatz nicht, deshalb verwende ich ihn kaum und nur für Treffer in der Web Suche) 4×4 passen würden. Ich denke die kleinste sinnvolle Größe für den Einsatz auch neben der Strasse sind 285/75-16. Diese gibt es reichlich in AT und MT Profil und dabei wegen der Gängigkeit dieser Größe auch günstig.
Die gleiche Größe in 17″ ist auch möglich und hat dann einen 70er Querschnitt. Für meinen sind 17 Zoll sinnvoll, wenn die größeren Bremsscheiben ab Bj. 2011 (wenn ich es richtig im Kopf habe) verbaut werden sollen. Diese entsprechen dann denen auf dem Ford F350 und haben statt ~12,9″ 13,5″ Durchmesser. Diese Bremsscheiben sind zudem wesentlich dicker (genaue Daten habe ich nicht hier aber out of my mind sind es rund 10mm mehr Scheibendicke!) Beachten: Die Vans haben bis Bj. 1999 6,5″x 8-Loch (entspricht 165mm) Lochkreis. Die F-Serie Trucks/Pickups hatten bereits früher den 8-Loch 170mm Lochkreis.
285er finde ich für einen 110er Landrover oder für ein kleines Mercedes G-Modell ganz passend. Diese 285er haben einen Umfang der etwa 33″ entspricht. In den US wird i.d.R. immer der Umfang und der in Zoll (ein Zoll oder englisch inch entspricht recht genau 2,54cm), was auch sinnvoll ist, um die Möglichkeiten Offroad zu ermitteln. Dabei ist der Umfang wesentlich wichtiger als die Breite! 285er gibt es wie Sand am Meer und man findet auch immer gebrauchte in guten Zustand. Grundsätzlich würde ich immer von gebrauchten Reifen absehen, wenn man nicht absolut sicher ist, was man kauft. Bei 33er ist das Limit zum Ablassen von Luft auch begrenzt. Das Fahren mit wenig Luftdruck, was im Gelände oft entscheidend ist, können 285/75er bei 4t nur sehr begrenzt tragen. Deshalb sind sie auch eher was für kleine Offroader à la G-Modell oder Landrover. Oder natürlich man fährt ganz vorsichtig …. aber das will ja keiner.
Für den E350 Quigley oder auch Ford F350, was quasi „untenrum das gleiche Fahrzeug ist“, sind 35er oder 37er besser, b.w. geiler 🙂
37er, für die es keine entsprechende metrische Größe gibt, sind jedoch aufwändiger im „Umbau“. Eigentlich sind die 37er mein Favorit aber damit sind dann gleich ein stattlicher Umfang an Änderungen nötig. Die Gesamtübersetzung, die ab Werk schon recht lang ist, passt dann gar nicht mehr. Und das bedeutet bei einer Wandler Automatik, dass der Drehmomentwandler ständig arbeitet! Das ist natürlich tödlich für selbigen. Es gibt zwar auch Möglichkeiten diesen zu verstärken aber Methode Nr. 1 muss sein, dass die Übersetzung auf die Leistung passt. Meist ist eine 3,54:1 oder 3,73 zu finden. Im Vergleich zu 245/75-16 sind 315/75-16 13,5% größer (im Abrollumfang), die entspricht knapp 35ern. 37er sind dann noch mal 6cm „länger“ und da dann meist noch MT Profil zum Tragen kommt, ist es noch mehr. Wenn man schon 37er montiert, sollte man auch konsequent sein und ein MT und nicht AT Profil verwenden. Am Beispiel von BG Goodrich kann man sehen, dass deren MT´s noch mal ein paar cm länger sind, als ATs.
Sinnvoll sind dann (natürlich im Vergleich zur Serienautomatik/Gesamtübersetzung, Achse und Getriebe) eine Änderung der Übersetzung auf 1:4,27 oder 4,56. Das Ganze natürlich 2 mal, da wir ja von Allradlern sprechen. Zusätzlich muss der Lenkeinschlag passen, der Wendekreis ist sowieso schon BEACHTLICH, allerdings sprechen wir auch von 3,50m + [ der Radstand ist bei den 2×4 ist 3,50m, bei den 4×4 ist er je nach Hersteller ggf. ~10cm länger) und einer mörder Spurbreite der Dana 50/60.
Die Radhäuser vorn und hinten sind nicht breit genug für 37er. 37er sind i.d.R. 12,5″ breit, also etwas über 30cm. Es gibt 37er aber auch in 13,5″ oder 14,5″! Die Stoßstange vorn muss dem Radausschnitt angepasst werden. Und natürlich Radabdeckungen, die bei 265/75-16, siehe Photo derzeitiger Zustand, gerade noch ausreichend sind.
Für 37er werden auch Felgen in mindestens 9″ Breite nötig, die hier in Europa kaum zu bekommen sind, wenn nur neu und in Einzelabnahme natürlich. Macht natürlich wenig Sinn für einen Offroader schicke Alus zu kaufen, die min 250-400€/Stück kosten, um sie dann im Gelände an der Felswand zu verewigen.
Letzte, sehr günstige, Variante für 37er sind natürlich die Hummer, genauer HUMVEE, Räder. Diese Dinger haben auch den 6,5″ Lochkreis und sind mehrteilig. Durchmesser sind 16Zoll, passen also auf die Bremsscheiben vor 2011- jedoch als sog. Punkt5 Variante. Sprich 16,5 Zoll, was in etwa bedeutet, das die Schultern der Felgen höher und steiler sind (auch out of my mind). Das bedeutet, dass es Reifen gibt, die für xx,5 Zoll und für die Standart Varinate gibt. Die Reifen sind nicht untereinander austauschbar. Mit den Dually Hubs kann man diese Felgen direkt auf dem E350 fahren. Die Einpresstiefe ist irre hoch und die Felgen passen sonst nicht über die Naben. Jedoch muss man bedenken, dass für die HUMVEE Räder andere Dinge im Lastenheft hatten. Mir wären diese wesentlich zu schwer. Damit erhöht man die sowieso schon riesigen ungefederten Massen nochmals und unnötig. Moderne Offroad Reifen in 37 Zoll sind besser (Bremsen, leichter, langlebiger) und 16 Zoll Alufelgen leichter und die Dually Hubs schwer und sie verschlechtern den Lenkrollradius.
Ergo:
35er sollen es werden. Zumindest vorläufig- man weiß ja nie…. Wenn der Turbo drauf ist, dann ist genug Drehmoment ….
315/75-16 oder 315/70-17 haben grundsätzlich den gleiche Größe. Da ich sehr viel Wert auf eine zuverlässige Bremsanlage lege und diese auch nutze, war ich hier schon zögerlich. Ich hätte auf die F-Serie Naben umrüsten können, hinten gleich Scheiben statt Trommeln drauf und dabei den 170mm Lochkreis nutzen. Damit könnte ich gleichzeitig auf die fetten 14,5 Zoll großen Scheiben der F550 Serie mit den passenden Bremssätteln umrüsten. Damit kommste zum Stehen- und zwar sowas von! Alles in einem Rutsch. Aber mir war das ein bißchen too much. Die jetzige Bremse stoppt schon ziemlich fett und ist eine komplett andere Galaxie als das was im/von Iveco verbaut wurde/war. Von daher bin ist soweit erst einmal sehr zufrieden (b.t.w vorn standardmäßig schon 2-Kolben Schwimmsattel). Der Iveco 40.10 bremste sich eher wie ein VW T3, der Ford E350 eher, wie ein T4 oder eben ein moderner Kastenwagen.
Das bedeutet ich brauche keine 17 Zoll Räder. Warum ist das wichtig? Weil die Reifen in 16 Zoll deutlich günstiger sind, als in 17 Zoll. Das macht bei einem 5er Satz schon ~400€ aus! Also 315/75-16 und nicht 315/70-17. Ausserdem habe ich bei 16 Zoll natürlich einen Zoll mehr Gummi (im Durchmesser), sprich ich kann die 16er im Vergleich im Sand weicher fahren.
Aber welcher Reifen soll es sein? Ich habe zunächst an ATs gedacht, da ich die meiste Zeit und Strecke auf Piste und Asphalt fahre. ATs bremsen besser, sind besser bei Aquaplaning, sind leiser und haben eine längere Laufleistung. Jedoch stellt sich die Frage: Will ich mit einem 4 Tonnen Truck im Schlamm eingebuddelt sein? Dann kommt vielleicht ein 2 Tonnen Landy vorbei … und dann??? Wenn schon denn schon ist eigentlich ab einer gewissen Größe die Devise.
Die Praxis lehrt bekanntlich immer andere Dinge. Es gibt in 16 Zoll eigentlich nur 8 Zoll breite Felgen! Sprich das Leben ist kein Wunschkonzert. Auf einer 8 Zoll breiten 16 Zoll Felge sind nur ganz wenige Reifen zulässig. Dazu gehört z.B. der General Grabber AT2 oder der Hankook Dynapro MT, jedoch NICHT der BF Goodrich MT. Meine Wahl fiel auf den General Grabber AT2 auf einer schwarzen 8 Zoll Felge und das Ganze 5 mal.
Datenblatt General Grabber AT2 – Luftdrücke, zugelassene Felgen:
technischer-ratgeber-2017-data
Wo das Ersatzrad hin soll steht noch aus. Der Größenunterschied ist kaum merklich- vielleicht ist noch Platz im Handschuhfach…
Die Änderung der Übersetzung habe ich mal durchgerechnet, basierend auf dem Standard Ford E4OD (3 Gang Wandlerautomatik mit Overdrive) und dem 2-stufigen Borg Warner 1345 Verteilergetriebe:
Gear Ratio 3.54 vs. 4.11 E350
Damit sollte die 4.11:1 Übersetzung ideal sein und mit dem Turbo und dann etwa 600 NM an der Hinterachse anliegend kann ich dann auch noch mal ein paar G-Modelle hinten dran den Berg hoch ziehen.
Wenn ich die Abdeckungen/Kotflügelverbreiterungen habe und die Zeit für 32 (!) Radbolzen- kommen neue Bilder …