Ich bin ja ein absolut bekennender Fan von großen Schiebedächern, leider sind der heutigen Fahrzeugindustrie ja ein wenig die Hände gebunden, weil aktuelle Crashtestrichtlinien dem Design strenge Vorhaben machen. Schön zu sehen an der Größe der A Säulen, Schräge der Motorhauben etc.
Mercedes hat große Glasdächer auch heute noch im Fokus, siehe die großen Glasdächer bei den Coupés z.B.. Allerdings habe ich ja nun ein rares Z3 Coupé als 3l. Davon sind insgesamt über die gesamte globale Produktion und -Laufzeit 3853 Fahrzeuge produziert worden. Das ist übrigens die Produktion aller Varianten (Farben, Getrieben, GHD, etc.). Vom 2,8l und M Coupé wurden sehr viel mehr gebaut.
Leider- aber auch verständlicher weise- hat BMW darauf verzichtet das GHD in einer Variante zu entwickeln, die mehr als 8cm hinten öffnet. Eine Variante, in der das Glasdach nach hinten über das Dach fährt wäre ja auch denkbar gewesen. Gut- is nich.
Fußend auf einem US amerikanischen Bericht habe ich von einem Umbau gehört, der den einfachen Ausbau des Glasdachs möglich macht. Bei dem aktuellen Wetter bietet es sich ja nicht nur an, sondern schreit quasi danach, sich das mal genauer an zu sehen.
Erste Kontaktaufnahme:
Das GHD ist vorn (immer in Fahrtrichtung) nur eingesteckt und in den hinteren Ausstellern mit Bolzen und Sprengringen befestigt.
Ich habe eine Reihe von Photos geschossen, so dass alle, die ein BMW Z3 Coupé besitzen sich daran orientieren können. Ich kann nach den ersten 100km offen fahren sagen: Es hat sich belohnt! Absolut geiles Feeling.
Ab 75-80km/h beginnt ein Dröhnen, generiert vom Druck, der (nur) bei geschlossenen Fenstern entsteht. Bei hohen Geschwindigkeiten ab 200km/h bis Ende hört das allerdings wieder auf 🙂
Der Umbau geht eigentlich recht einfach von statten, wenn man das richtige Werkzeug hat und ein wenig akkurat arbeitet. Gestartet wird mit dem entfernen der Bolzen der GHD Aufsteller:
Der Bolzen wird nach hinten aus der Halterung geschoben. Der Sprengring sitzt entsprechend innen und muss mit z.B. einen kleinen Schraubendreher entfernt werden. Tip: Wenn das Dach max. oben ist, dreht sich der bolzen nicht mehr (oder nur sehr schwer). Somit läßt sich der Sprengring besser lupfen.
Hinten lose. Vorn ist das Dach dann nur in den beiden Laschen eingeschoben. Diese sind ca. 4cm lang. Zieht man es entsprechen weit nach hinten, ist es frei und kann abgehoben werden.
So sieht es nach 12 Jahren unter meinem Dach aus. Könnte schlimmer sein.
Passt übrigens recht gut in den Kofferraum. Das ist natürlich relativ beim Z3 Coupé Kofferraum
PS: Feuerlöscher und 0,5l 5W30 immer griffbereit 🙂
Für den „schnellen“ Ausbau des GHD sind die Bolzen/Sprengringe der Flaschenhals. Sprich hier muss man ran. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Meine ist es die Bolzen gegen Schrauben in V2A zu ersetzen. Die Bolzen sind knapp unter 5mm (habe sie nicht gemessen, müssten aber ca. 4,5mm sein). Um eine Verbindung, die man schnell lösen kann, zwischen Aufstellern und GHD zu gewähren, habe ich Schrauben eingesetzt, die sich natürlich, wie die Bolzen, in der 10mm langen Führung des GHD bewegen lassen. Ergo: Führung auf 5mm bringen und Gewinde in die Aufsteller Augen schneiden- fertig!
Hier ist die V2A Schraube zu sehen, in M5-15. Die Aufnahmen der Aufsteller bereits aufgedreht auf 5mm als Langloch. Es gibt Leute, die feilen. Kann man machen ist mir aber zu doof gewesen. Macht zu viel Feinstaub und Arbeit. Ich habe stattdessen vorsichtig einen 5mm Bohrer in den Akkuschrauber eingespannt, min. Drehmoment und diesen Holzbohrer dann rechts laufen lassen. Damit dreht er sehr schonend Material ab. Anschließend mit Rostschutz wieder versiegelt und später lackiert (nicht zu sehen). Bedenke, dass das GHD immer nur staubdicht ist, nicht Wasserdicht. Es kann also schnell beginnen zu rosten.
b.t.w. sind hier auch schon die kleinen Halbkugeln zu sehen, die für weniger (aerodynamische) Strömung sorgen! Do etwas sieht man z.B. auch an den Außenspiegeln beim aktuellen 7er (ich meine es wäre der 7er gewesen out of my mind)
Hier sollte man sehen, dass man gut mit dem Gewindeschneider arbeiten kann. Der Raum ist begrenzt, wie man sieht. Die Aufsteller sind aus Kunststoff. Beim Gewindeschneiden, wie immer: Be Patient! Insgesamt aber eine leichte Übung. Der Gewindeschneider ist M5-08er Gewindesteigung, also gängiges Maß.
M5 V2A Schraube – passt.
An dieser Stelle ist es ggf. auch sehr ratsam mal etwas für das Gummi zu tun. Hier nicht die Reifen gemeint, sondern die Dichtungen rund um den GHD Ausschnitt und am Glasdach selbst. Der Bereich rund um das GD ist seitens BMW wenig gut konserviert und nicht ab Werk lackiert. Auch sehr sinnvoll ist es die Ablaufrinnen des GHD zu reinigen.