Ich weiß es gibt sie, diese Menschen, die schon klein ganz groß angefangen haben. Das brechen wir mal runter auf meinen „Blog“: Sprich Schrauber, die immer schon eine Halle mit Bühne und Werkzeugwagen hatten. Ich nicht! Ganz im Gegenteil. Nachdem in mein erstes Auto an einem Park&Ride Parkplatz eingebrochen wurde, war mein allererster Werkzeugkoffer weg. Grüße an dieser Stelle an den Volldeppen, der meinen Käfer und eine Toyota Celica mit einem Gullideckel eingeworfen hatte. Meine Beifahrertür war offen, denn das Schloss war defekt. Der geklaute Verbandskasten, original BMW, war von 1978 und der blaue Werkzeugkoffer hatte einen Fuffi gekostet. DM natürlich.
Danach kam ein neuer, besserer, Werkzeugkoffer ins Haus. Satte 100 DM hat das Ding gekostet und damit schraubte ich fortan an …
Wer sich ein wenig auskennt weiß, dass man mit einem 13-17er quasi das ganze Auto zerlegen und wieder zusammenbauen kann. Sprich genau hiermit – ja jetzt kommt ein Bild von einem 17er! Und es stimmt, das ist an sich noch nicht spektakulär:
… und hier noch mal von der anderen Seite – ich meine es ist die Schokoladenseite:
im 3/4 view:
Ihr werdet lachen, das war es noch nicht.
Vielleicht fragt sich jemand was das Gaffertape um diesen Schlüssel macht? Ich hatte 1997 so ein Ding mit dem Käfer. Mehrere um genau zu sein aber dieses im Januar, war ein bisschen doof. Im Januar 1997 war mein kurzes Schräglenker Getriebe fritte. Es machte krasse Geräusche, schaltete aber noch. Heute würde ich sagen, dass da Lager fritte waren und heute würde man das reparieren. Ich habe 1997 für einen Fuffi ein „neues“ (nein natürlich nicht neu, sondern funktionierend) Getriebe besorgt. Damals hatte ich schon den 1.9er mit 40 Weber (IDF) drin. Rund 90 PS, das will sicher der eine oder andere wissen. Das ist aber nicht der Punkt.
Das Getriebe musste raus und das neue/gebrauchte rein. Wir erinnern uns an den ersten Absatz: Keine Halle und keine Bühne. Aber einen Rangier Wagenheber für – ihr wisst schon – einen Fuffi. Es gibt den geflügelten Spruch: Der Käfer Motor hängt nur an 4 Schrauben. Das stimmt. Die 4. sitzt über den Anlasser ist ist nicht so funny aus zu bauen. Ich erzähle das, weil man erst den Motor vollständig ausbauen muss, um dann das Getriebe ausbauen zu können! Wenn sich alle Schrauben um das Getriebe herum lösen lassen, ist das nicht so brutal. ~ 12 x Vielzahn für die Gelenkwellen und ein paar – ja ihr ahnt es schon – 17er 🙂 Aber ein Teil, dass 25 Jahre an seiner Stelle sitzt, will sich dort nicht lösen – logisch! Jetzt sind noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, damit man den Motor rausnehmen kann:
Hitze Verblechung am Motor mit vielen kleinen fissiligen Schrauben. Schöne Sachen, wie Spritleitung, diverse elektrische Dinge. Das ist alles nicht so schlimm. Mitte der 90er hatte ich meinen 1. Motor nach 1,5 Tagen raus, den 5. nach 1,5 Stunden.
Das ist zwar mein Auto aber diesen Motor wollte ich nicht ausbauen, sondern den mit Leistung. Meine Maschine zu dieser Zeit hatte ja 2 40er Weber IDF [Doppel Vergaser]. Davon gibt es kein Photo. Die Ansaugrohre, die silbernen Dinger rechts und links, kann man bei diesem Motor montiert lassen. Bei Doppel Vergasern gehen die Ansaugrohre aus 5 mm dickem Alu Guss vertikal nach oben/außen. Vorn sind Zündkerzen zu sehen, dort ist eine – ja ihr ahnt es schon – 13er 🙂 Die jeweils andere ist hinter den Rohren (aus POV). Dort sind auch je davor und dahinter [ähnlich Königswinter] eine 13er, die abgeschraubt werden müssen, um die Saugrohre ab zu bauen. Dahin kommt man mit sehr kleinen Händen aber nicht mit einem Schlüssel. Die Sau(g)rohre müssen runter, danach der schwarze Gebläsekasten raus. Daran sitzt die Zündspule und deren Verkabelung. Wenn die Vergaser ab sind, muss natürlich auch das Gasgestänge ab. Man sieht ganz in der Mitte eine Feder am Singel Vergaser. Meine Doppel Weber hat ja die Vergaser rechts und links und deshalb gibt es eine Umlenkung mit Gestänge etc. In a nutshell, das geht nicht in 90 min.
Out of my mind habe ich etwas über einen Tag gebraucht (bei Tageslicht! im Januar). Ich glaube das Zeug war drin aber Kleinigkeiten, die ich dann am 2. Tag gemacht habe. Back to topic: Gaffa-tape.
Januar 1997 recht sportlich frisch. Wir hatten tagsüber 5°C. Aufbocken eines Käfer geht nur irgendwo, wo es trocken ist und der Wagenheber nicht einsinkt. Hier schließt sich der Kreis zum Park&Ride der KVB. Diesmal habe ich das ganze etwas ausgedehnt und zu meinen Gunsten genutzt ;-). Neben der Sporthochschule Köln gibt es ein Park&Ride Parkhaus (Seiten offen – damit hat man immer frische Luft ;-)). 1. Stock ideal. Da man mit Handschuhen diese ganzen fissiligen Sachen nicht machen kann, habe ich ohne gearbeitet. Sprich:
bei 5°C 1,5 Tage in einem offenen Parkhaus den Motor ausgebaut, das Getriebe ausgebaut, Getriebe eingebaut und Motor eingebaut. Das war kalt! Aber watt mutt, datt mutt.
Das Werkzeug war natürlich eiskalt. Ich meine wirklich scheiss-eiskalt. Daher kam ich auf die Idee mein schwarzes Gaffa-tape um den Griff zu wickeln damit meine Finger nicht anfrieren. btw natürlich gab es keine Heizung oder auch null Licht. Ich hatte eine Mini Mag Lite – diese Bleistift großen Schweißdinger, die in den 90er, der Hit waren. Gleiche Farbe, wie der Käfer, nebenbei. Ach ja und ich habe das allein gemacht, nur kam kurz bevor es dunkel wurde meine Freundin und hatte mir was warmes zu Essen mitgebracht, dass ich kaum halten konnte. Kasse Aktion.
Heute sind die wichtigen Schlüssel von Stahlwille und den 17er, diesen 17er, nutze ich nur noch selten. Jetzt hatte ich den in der Hand und dachte mit, „wie krass, dass mich dieses Gaffa-tape nun 23 Jahre in diesem Werkzeugkasten begleitet“. Heute schauen vermutlich viele in ihre FB Chronik, um zu sehen was mal war. Ich habe meine Werkzeugkiste …