Tja manchmal hat man Pech – aber oft hätte es noch viel schlimmer kommen können 🙂
Kennt ihr das auch? Da möchte man an einem schönen, sonnigen Tag einen Spaziergang in der Natur unternehmen und fährt mit dem „Auto“ ins Grüne. Bedeutet von Köln aus i.d.R. 15 – 20 Km, je nachdem wohin es gehen soll. Glücklicher Weise gibt es aber auch einen schönen, großen Grüngürtel, der quasi ums Eck ist – un das ist gut so! Denn es passierte das …
Links sehen wir die Ursache – oder besser riechen. Denn der Motor der, umgerüsteten, elektrischen Diesel Vorförderpumpe was gone! Was war nun der glückliche Umstand daran? Eigentlich hatte ich vor die Schüssel in einen 30 km entfernten Wald zu fahren. Natürlich nicht in den Wald aber zum Waldrand. So hatte ich aber immerhin den LKW in der Nähe, um die Ursache zu finden.
Zunächst stellte sich natürlich erst einmal die Frage warum die Maschine nicht startet? Nur kurze Zeit zuvor hatte ich neue Batterien eingebaut. Der 7.3 IDI startete allein schon deshalb wesentlich besser, weil der Anlasser durch die beiden starken Akkus wesentlich schneller dreht. Tatsächlich stand der Wagen gerade einmal 2 Stunden. Die Außentemperaturen lagen bei rund 15 Grad, also auch ohne Glühanlage sollte der Diesel eigentlich anspringen. Die Vorglüh Anlage selbst war gerade erst von mir erneuert worden. Daran hätte es also sowieso nicht liegen können.
Also nachgedacht: Ein Diesel benötigt zum Laufen/Starten …
– Diesel im Tank? Check!
– Hitze um den Diesel zu entzünden. Sprich einen Starter/Anlasser, der ordentlich dreht. Check!
– Dichtigkeit oder keine Luft im System. Check!
– Der Navistar 7.3 IDI startet erfahrungsgemäß auch bei 15 Grad plus nur sehr schwer ohne funktionierende Glühkerzen. Funktioniert die Glühanlage? Check!
– Fördert die Einspritzpumpe Sprit bis zu den Einspritzdüsen? Nein!
– Kommt der Sprit an der Einspritzpumpe an? Nein!
– Ist noch Diesel im Filter? Nein!
– Diesel Haupt- Filter zugesetzt? Nein!
– Diesel Vor- Filter (nicht Serie bei Ford F350/ E350) dicht? Nein!
– Die Diesel Leitungen – übrigens allesamt 10 Millimeter Durchmesser und nicht 8 mm – scheinen alle soweit in Ordnung. Sprich durchlässig und dicht. Check!
– Was bleibt? Die Spritpumpe oder Diesel Vorförderpumpe. Diese ist von Ford USA ab Werk beim Econoline und F 350 IDI Diesel als mechanische Pumpe direkt am Motorblock ausgeführt. Die Norweger haben aber irgendwann einmal in der Vergangenheit diese gegen eine elektrische getauscht. Vermutlich auch schon über 10 Jahre her.
Diese Checkliste konnte ich natürlich nicht unmittelbar am Unglückstag vollständig abarbeiten. Zuerst kam der Diesel Filter dran. Beim Iveco war das ein Teil, welches ich 2 mal getauschte hatte und dafür nicht länger als 1 Minute brauchte – für beide Vorgänge zusammen! Beim Ford? seht selbst…
Hier ist bereits der neue Filter drin. War nicht ganz leicht einen passenden Ersatz zu finden, weil natürlich keine deutschen Auto Zulieferer Listen für US Autos pflegen und umgekehrt! Neben der Gewindesteigung muss auch der Durchmesser des Filters passen und er darf nicht zu lang sein, darunter sitzt der linke Ventildeckel. Das Ding ein/aus zu schrauben ist ohne passendes Hilfsmittel nahezu unmöglich, so wenig Platz ist hier.
Hinten in der Mitte sitzt normaler Weise der Luftfilter, dann ist der Raum vollständig ausgefüllt 🙂
Die Facet Förderpumpe [großer grüner Kreis] ist hier noch eingebaut. Das Ding ist sehr klein und leicht. Sie scheint in den USA ein gängiges Aftermarket Teil zu sein und wird gerne als „Upgrade“ für die mechanische Pumpe verwendet. Sie fördert, zumindest neu, 4- 7 PSI- also umgerechnet rund 0,3 bis 0,5 Bar. Angesteuert wird sie über die rote positiv Leitung, die mit der gelben Klemme des Glühkerzen Relais verbunden ist. Das grün umrahmte Teil in der Leitung ist eine Sicherung. Die Leitung mit neuer Sicherung habe ich übernommen.
Das ist übrigens der Blick von unten, aus dem rechten Radhaus. Der 3 cm breite Blechstreifen ist nicht original Ford und befestigt die Pumpe in der Nähe des original Standorts.
Das ist die Hardi Pumpe 10012-6V. Diese ist wesentlich größer. Die Facet ist in etwa so groß, wie nur der baue Teil! Der Einbau war entsprechend fummelig. Rechts ist die positiv Anschlussleitung, schon geschrumpft 😉 Die 10 mm Diesel Anschlussleitungen sind dabei erneuert worden. Pretty straight forward. Diese Hardi kostet übrigens rund 100€ und ist damit etwa 3-mal so teuer, wie die Facet. Aber eine ordentliche Membran Pumpe hat so ihre Vorteile.
Der Vorfilter in der Nähe des Tanks wurde zuvor schon erneuert, zusammen mit dem Hauptfilter:
Dieser Filter war recht problemlos gegen einenMann-Filter WDK 725 Kraftstofffilter zu ersetzen.
Das anschließende entlüften war ein Traum! 🙂 Beim Deutz und auch beim Iveco musste ich tierisch orgeln, um genügend Sprit durch die Leitungen zu fördern und damit die Luft nach draußen. Mit der elektrischen ging das schon schneller. Nur sind es hier doppelt so viele Leitungen, wie im Iveco 🙂