Die Parkraumbewirtschaftung in Köln nimmt in den letzten 12- 24 Monaten interessante Züge an. Ich bin neulich auf diesen Artikel im Kölner Stadtanzeiger gestoßen, der mich recherchieren ließ:

Ärger-über-die-Knöllchenflut Quelle: KSTA

Parkuhr dpa

Parkuhr in den 60er Jahren, Quelle dpa

 

Ich kann mich sehr gut erinnern, wie ich mit meinen Käfer Bj. 1971 (im Photo ein VW Käfer kurzer Vorderwagen, liegende Scheinwerfer, kleine Scheiben > ergo vor Bj. 1962)  in den 90er Jahren auf der Kölner Severinstraße mit 20 Pfennig eine Stunde Parken konnte. Bezahlt an einer Parkuhr! Für die Kids unter Euch: Das waren dann natürlich 2  10 Pfennig Münzen. Heute sind es an gleicher Stelle 3 €, also rund 30 mal so viel. Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Köln erwirtschaftet aus dem Parkraum, der von Jahr zu Jahr verknappt wird, rund 30 Millionen Euro/a. Damit ist der Parkraum in Köln etwa doppelt so wertvoll, wie in Düsseldorf. Eine andere Interpretation ließe zu die Düsseldorfer als nur halb so geschäftstüchtig dar zu stellen. Kann das sein?

Die Stadt Dortmund mit rund 600.000 Einwohnern erwirtschaftet gar nur ein Drittel der Kölner! Da sage ich doch well done – oder vielleicht doch nicht? Laut dieses Artikel des Kölner Stadtanzeigers waren bereits 2011 Stimmen laut geworden, dass die Park Kosten zu hoch seien. Vor 3 Jahren wurden diese auf gerade einmal 2 € pro h flächendeckend in der Innenstadt erhöht. Heute liegen die Kosten um 50% hoher.

 

Ausgehend von der Aussage der Stadt Köln von 2011, als die Park Kosten pro Stunde noch bei 2 € lagen, liegen wirtschaftlich gute Parkplätze bei 6100 Euro pro Jahr. Wenn man davon ausgeht, dass der Norm Parkplatz 2,30 m x 5 m groß ist, ergibt sich folgende Rechnung:

6100 € / 12 Monate / (2,3 m x 5 m = 11,50 m) = 44,20 € pro qm Parkraum

Wenn man vorsichtig davon ausgeht, dass die Park Kosten Erhöhung um 50% auch das wirtschaftliche Ergebnis auf rund 9000 € pro Jahr erhöht, dann liegen die Ergebnisse bei den wirtschaftlich gut ausgelasteten Parkplätzen aktuell bei 65 € pro qm Parkraum. Allerdings ist wohl eher davon aus zu gehen, dass das wirtschaftliche Ergebnis eher noch höher liegt. Seit Juli 2014 hat sich eine neue sehr lukrative Quelle erschlossen: Die Gelbe Umweltplakette. Diese sind nicht mehr gültig und werden seit Sommer 2014 massiv in Köln geahndet! Ich habe schon entsprechende Strafzettel in Parkräumen gesehen, die zwar nicht bewirtschaftet werden (also keine Parktickets nötig) und soweit außerhalb liegen, dass sie es nur noch 500 Meter bis zum Militärring, der Grenze der Umweltzone, sind. Das ergibt pro Aktion 80,- € auch wenn dafür quer durch die Stadt gefahren werden muss, ist das lohnend und erhöht das wirtschaftliche Ergebnis.

 

Ein Quadratmeter Kaltmiete in einer Wohnung – nicht auf der Straße! – kostet in Köln übrigens selbst in der Altstadt kaum mehr als 12 €. Just for the records.

Da kann ja eigentlich nur noch Fahrradfahren die Lösung sein …

Rad ab

Rad ab