In den guten alten Zeiten [what ever this means] konnte man einen Verteilerfinger eines VW Käfer noch im Quelle Shop kaufen oder an der Tanke oder oder…
Heute ist ja die Online Bestellung fast schneller zu Hause, als früher die Mittagspause vorbei.
Wenn Du einen Ami fährst, hast Du natürlich gleich 2 Probleme gleichzeitig: 1. es ist ein Ami und 2. die Teile bekommst du nicht bei ATU, der Ford Händler hat noch nie was von „Mustang“ gehört und kennt nur den Ka!
Natürlich gibt es die gängigen US Parts Händler in Deutschland, wie Mike & Franks, US-Parts Store, KTS … etc. Teilweise bekommt man dort auch eine brauchbare Beratung und passende Teile. Jedoch sind viele Beschreibungen bei den Teilen einfach falsch, weil die Beschreibung aus irgendwelchen SQL Datenbanken rausgehüpft und ohne besseres Wissen in die nächste wieder reingesteckt wurden. Ich habe das zumindest bei 2 Teilen schon so erleben dürfen, mit nur negativen Konsequenzen.
Stellt sich die Frage: Wie viel besser ist es in den USA? Die sog. Online Shopsysteme sind ja i.d.R. mit nichten selbst von den Shops gehostet oder erstellt. Die Shopsysteme werden quasi nur durch den Shop an den Distributor weiter geleitet. Das ist das Problem in Deutschland (der Shop liegt vermutlich gar nicht lokal, sprich in Deutschland) und viele Online Shops in den US sind auch nicht besser. Aber manche eben schon!
Ich brauchte konkret ein neues Differential. Da der Stock (sprich Lagerbestand) in Deutschland scheinbar gegen null tendiert, müssen die Teile sowieso über den großen Teich. Egal ob selber bestellt oder über einen Shop in Deutschland. Da offenbar kein deutscher Shop in einem solchen Fall ein Refund anbietet, kann man auch gleich selbst in den USA bestellen. De facto macht das in diesem Fall keinen Unterschied – außer bei den Kosten!
An diesem schönen Beispiel sieht man, wie gut Product Placement funktioniert: Quelle http://www.sonypictures.com/movies/thegreenhornet/
Also: Wenn in den USA bestellen, dann bei einem Online Shop, die sein Geschäft versteht. Es gibt einige Shops, die sich auf Differentiale spezialisiert haben. Dort habe ich jedoch keinen guten Eindruck erhalten. Das ist natürlich rein subjektiv und nicht verifiziert. Es gibt erstaunlich viele Varianten an möglichen Übersetzungen, die gar nicht gängig sind aber möglich! Zu beachten bei einem 4×4 natürlich auch, dass die Übersetzung an beiden Achsen gleich oder max. 2% Differenz haben sollte. Die 2% max. Differenz beziehen sich auf die Endübersetzung nicht auf das Übersetzungsverhältnis.
Die Preise in den Shops variieren relativ gering. Das gilt zumindest für die Achs Teile: Ring and Pinion (Teller und Kegelrad) und Lagersatz. Ich habe meine Auswahl auf Shops konzentriert, die zunächst einmal auf meine Email Anfrage geantwortet haben und danach aussortiert. Meine Wahl fiel schlussendlich auf Summit. Hier passte der Eindruck von Produkt-Auswahl/ Support- Kompetenz und -Schnelligkeit und Liefer-Kompetenz global.
Der große Vorteil von Summit Racing ist, dass die Jungs einfach eine riesen Auswahl haben und eine funktionierende Filter Funktion. Sprich z.B. nach Hersteller der Achse, Hersteller von Ring/Pinion, Übersetzung etc. Letzten Endes habe ich mich für eine Variante entschieden, die um 0,5% abweicht aber dafür wesentlich gängiger ist: 1: 4.10 [Ring 41 und Pinion 10 Zähne] anstatt 1: 4.09. Vorteil dabei ist eine deutlich größere Auswahl an Herstellern, so dass der Kompromiss aus Preis und Qualität besser passt.
Dazu ein ordentlicher Lagersatz von Richmond Gear. Das Ganze kommt dann in einem Karton, insgesamt recht lieblos zusammengepackt. Jedoch alles vom Hersteller (nicht Versender) ja sowieso noch zusätzlich transportsicher verpackt, so dass kein Issue ensteht/entstand.
Der Support per Email ist beachtlich und innerhalb von 24-36h inkl Zeitzonen Verschiebung habe ich Antwort gehabt. Sowohl schnell, als auch kompetent btw.
Der Transport lief via DHL völlig problemlos. Es gibt die üblichen DHL international tracking nummern. Der Transport hat gerade einmal 6 Kalender Tage gedauert, bis die Sachen in Dresden beim Zoll liegen [int. DHL Duty Hub]. Die Jungs vom Zoll wollten noch eine Rechnung sehen. Die Rechnung, die im Karton lag, b.w. in der Dokumententasche, war aus unerklärlichen Gründen nicht ausreichend. Ein Screenshot von der Bestellung zusätzlich jedoch schon… Seltsam aber problemlos. Dann noch einmal 2 Tage DHL Transport in Deutschland und fertig! Das ganze hat an Transportkosten rund 130€ gekostet, das liegt aber auch an dem hohen Gewicht der Teile, von ~ 17kg.
Der Zoll, b.w. die Zollgebühren richten sich ja bekanntlich nach den Gesamtkosten. Sprich die Transportkosten werden mit verzollt. Der Zoll lag bei meiner Bestellung bei ~ 15€, die Einfuhrumsatzsteuer ~ 70€. Jetzt könnte man grob zurückrechnen, was meine Teile gekostet haben …
Kostenkapitel:
Lohnt sich das Ganze oder lieber in Deutschland bestellen, wo die Hotline weiß was ich haben will und die Jungs meine Sprache sprechen? Genau hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass allein die gleiche Sprache nicht gleichbedeutend mit besserem Verständnis ist [viele Interpretations Möglichkeiten sind hier möglich]. IMHO absolut Ja!
Ich habe in Dollar das Gleiche für Ring/Pinion + Lagersatz bezahlt, wie ein vergleichbares Angebot in Euro allein für Ring/Pinion gekostet hätte. Der Vergleich hinkt natürlich etwas, weil Port und Zoll hinzukommen und ich mehr Auswahl in US hatte und folglich günstiger (da mehr Auswahl, andere Teile) bestellen konnte. Aber es sind schon mehrere hundert Euro weniger gewesen.
Bleibt nur eins zu sagen…